MLOps: Wie Sie KI nachhaltig im Unternehmen verankern

Blog-Beitrag
Data & Cloud Services
Lars Gerdes
Dr. Philip Gouverneur
18
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07
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2025
MLOps: Wie Sie KI nachhaltig im Unternehmen verankern

Künstliche Intelligenz ist längst mehr als ein Trend. In vielen Unternehmen ist sie bereits fester Bestandteil der digitalen Strategie – sei es zur Automatisierung von Prozessen, zur Optimierung von Entscheidungen oder zur Verbesserung der Kundenerfahrung. Doch während die Entwicklung erster Machine-Learning-Modelle oft mit Begeisterung startet, zeigt sich schnell: Der eigentliche Aufwand beginnt nach dem ersten erfolgreichen Prototypen.

Denn ein Modell allein bringt noch keinen nachhaltigen Nutzen. Es muss in bestehende Systeme integriert, regelmäßig überwacht, bei Bedarf angepasst und langfristig gewartet werden. Genau an dieser Stelle kommt MLOps ins Spiel – ein Ansatz, der Unternehmen dabei unterstützt, KI nicht nur zu entwickeln, sondern auch zuverlässig und effizient zu betreiben.

Von der Idee zur Realität – und darüber hinaus

Viele Unternehmen machen ähnliche Erfahrungen: Erste KI-Projekte liefern vielversprechende Ergebnisse, doch sobald es darum geht, diese Modelle in den produktiven Betrieb zu überführen, treten Herausforderungen auf. Modelle lassen sich nicht ohne Weiteres wiederverwenden, ihre Entscheidungen sind schwer nachvollziehbar, und das Monitoring ist oft lückenhaft oder gar nicht vorhanden. Hinzu kommt, dass klare Standards für Entwicklung, Deployment und Betrieb häufig fehlen.

MLOps – kurz für „Machine Learning Operations“ – adressiert genau diese Probleme. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Sammlung technischer Tools, sondern um ein ganzheitliches Konzept, das Prozesse, Rollen und Technologien miteinander verbindet. Ziel ist es, die Entwicklung und den Betrieb von KI-Modellen so zu gestalten, dass sie skalierbar, reproduzierbar und transparent sind – unabhängig davon, ob es sich um ein Start-up, ein mittelständisches Unternehmen oder einen Konzern handelt.

Warum MLOps mehr ist als ein technisches Framework

Ein funktionierendes MLOps-Setup schafft die Grundlage dafür, dass KI-Modelle nicht nur kurzfristig funktionieren, sondern langfristig echten Mehrwert liefern.  

Es sorgt dafür, dass:

  • Modelle versioniert und dokumentiert sind,
  • Änderungen nachvollziehbar bleiben,
  • neue Modelle effizient getestet und ausgerollt werden und
  • durch kontinuierliches Monitoring, frühzeitig auf Veränderungen in den Daten oder der Modellleistung reagiert werden kann.

Dabei geht es nicht nur um technische Exzellenz, sondern auch um organisatorische Klarheit. MLOps fördert die Zusammenarbeit zwischen Data Scientists, IT-Teams und Fachbereichen – eine Voraussetzung dafür, dass KI-Projekte nicht isoliert, sondern integriert gedacht werden.

Was Unternehmen konkret tun können

Der Einstieg in MLOps beginnt oft mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme:  

  • Welche Prozesse sind bereits etabliert?
  • Wo fehlen Standards?
  • Welche Tools werden genutzt – und wie gut greifen sie ineinander?

Auf dieser Basis lassen sich gezielt Maßnahmen ableiten, etwa die Einführung von Versionierungssystemen für Modelle und Daten, der Aufbau automatisierter CI/CD-Pipelines oder die Integration von Monitoring- und Governance-Lösungen.

Wichtig ist dabei, dass MLOps kein Projekt mit festem Enddatum, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess ist. Unternehmen profitieren davon, wenn sie iterativ vorgehen, erste Quick Wins identifizieren und ihre Prozesse schrittweise professionalisieren.

Ein strukturierter MLOps-Workshop kann hier wertvolle Orientierung bieten. Er schafft ein gemeinsames Verständnis zwischen IT, Data Science und Fachbereichen und hilft dabei, den aktuellen Reifegrad im Umgang mit Machine Learning zu bewerten. Im Rahmen eines solchen Workshops werden typische Schwachstellen wie fehlende Standards, unzureichendes Monitoring oder mangelnde Skalierbarkeit identifiziert. Gleichzeitig erhalten Unternehmen konkrete Empfehlungen, wie sie ihre MLOps-Strategie aufbauen oder weiterentwickeln können – inklusive einer Roadmap, die sowohl technische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigt.

Neben der Analyse des Status quo bietet der Workshop auch einen Überblick über relevante Tools und Technologien – etwa MLFlow für das Modellmanagement oder CI/CD-Ansätze für automatisierte Deployments. So entsteht ein praxisnahes Fundament, auf dem Unternehmen ihre KI-Initiativen nachhaltig und zukunftssicher gestalten können.

Fazit: Operationalisierung entscheidet über den Erfolg

Ein gutes KI-Modell zu entwickeln ist eine Leistung – aber es ist erst der Anfang. Der wahre Wert entsteht erst dann, wenn dieses Modell zuverlässig, nachvollziehbar und skalierbar im Unternehmen eingesetzt werden kann. MLOps liefert dafür das nötige Fundament. Unternehmen, die frühzeitig in diese Strukturen investieren, schaffen nicht nur technische Stabilität, sondern sichern sich auch langfristig einen Wettbewerbsvorteil.

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Verfasser des Blog-Beitrags

Lars Gerdes
Lars Gerdes
Data Scientist
celver AG

Lars Gerdes ist Data Scientist bei der celver AG mit einem Hintergrund in Angewandter Statistik. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Entwicklung von Forecasting-Lösungen sowie in der Konzeption und Umsetzung effizienter ETL-Prozesse. Dabei kombiniert er statistisches Know-how mit technischer Umsetzungskompetenz, um datenbasierte Entscheidungsprozesse nachhaltig zu unterstützen.

Dr. Philip Gouverneur
Dr. Philip Gouverneur
Senior Data Scientist
celver AG

Dr. Philip Gouverneur ist Senior Data Scientist bei der celver AG. Mit seinem Hintergrundwissen durch eine Promotion in Informatik, mit Schwerpunkt auf Machine Learning und Deep Learning in der Zeitreihenanalyse, fokussiert er sich auf alle Themen rund um Künstliche Intelligenz. Dazu zählen unter anderem Kostenprognosen, Zeitreihen-Forecasting, genAI sowie Explainable AI.

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